"Evolution oder Revolution?- die Entwicklung des Laufschuhs."

Im Uhrzeigersinn: barfuss ; Sandale ca. 1300 n. Chr. ; Mokassins ; Huraches (Sandalenart) ; Emil Zatopeks Schuh Olympische Spiele 1952 ; Nike Oregon Waffle 70er ; adidas Marathon 80er ; Asics Gel Kayano 1 1993;Nike Lunar Flyknit2; Vivobarefoot One
Im Uhrzeigersinn: barfuss ; Sandale ca. 1300 n. Chr. ; Mokassins ; Huraches (Sandalenart) ; Emil Zatopeks Schuh Olympische Spiele 1952 ; Nike Oregon Waffle 70er ; adidas Marathon 80er ; Asics Gel Kayano 1 1993;Nike Lunar Flyknit2; Vivobarefoot One

"Der Fuß ist ein Kunstwerk aus 26 Knochen, 19 Muskeln und 107 Bändern. Ein Kunstwerk braucht einen Rahmen und keinen Käfig."

Eine kurze Zusammenfassung zu meinem Vortrag beim 6.Sportmedizinisches Symposium
zum E.ON Mitte Kassel Marathon am 9.5.2015 im MVZ Baunatal.

 

Wie Ihr auf dem Bild oben erkennen könnt begeben wir uns gleich auf eine kurze Reise durch die Laufschuhentwicklung.


 

Als Mensch wird man barfuss geboren und so haben sich die ersten Menschen auch durch die Welt bewegt. Der menschliche Fuß ist ein Wunderwerk der Technik und optimal darauf ausgelegt einen Menschen durchs Leben zu tragen.
Mit der Zeit entwickelten die Menschen Schutzschichten für Ihre Füße. Anfangs in Sandalen Form, dann Richtung weichen Ledermokassins um die Füße gegen extreme Hitze und Kälte zu schützen. Außerdem auch als Schutz vor Dornen etc.
In Sandalen oder Mokassins hatten die Füße zum Großteil noch die natürliche Bewegungsfreiheit und  konnten Ihre Aufgabe erfüllen. Außerdem war die Fußmuskulatur gut ausgeprägt.

Mit der Zeit wurden die Menschen immer erfinderrischer und entwickelten Schuhe.

Erst mit festeren Sohlen aus z.B. Holz,Leder und Obermaterial aus Leder. Später kamen dann Kunststoffe, Stoffe, etc. dazu.

Schuhe wurden dann auch zu einem modischen Accesoires, beidem mehr das Aussehen im Vordergrund steht und steht als die Funktion.

 

Vor ca. 30-40 Jahren kam dann der Running/Joggin Boom und die Firmen sahen das Potential mit Laufschuhen viel Geld zu verdienen. Dabei kam der Gedanke auf das man den Sportlern eine tolle Dämpfung und Stütze einbauen müsste um die Gelenke zu entlasten.

Deshalb kamen/kommen immer neuere Dämpfungsmaterialien auf den Markt, die leichter sind als die vorangegangenen und angeblich auch Energie zurückgeben sollen.

Durch die stark gedämpften/erhöhten Fersen Partien, wird das volle Bewegungsausmaß der Füße unterbunden, das Spürempfinden reduziert und somit die natürliche Funktion eingerschränkt.

Aus meiner Sicht kein kluger Schachzug.

 

In den letzten Jahren gab es dann aber, einhergehend mit dem Buch "Born to run" von Christopher McDougal (sehr lesenswert) eine Entwicklung Richtung Minimalschuhen oder auch Barfußschuhe (wobei eigentlich ist man entweder barfuss oder hat einen Schuh an ;) ). Bei diesen Schuhen ist die Dämpfung deutlich reduziert und die Ferse steht weniger hoch.

Bei einigen Modellen wird zusätzlich viel Wert auf die Zehenfreiheit gelegt, da das bei den meisten Schuhen heute nicht der Fall ist, egal ob Lauf- oder Alltagsschuhe.

Im großen und ganzen wird vielen Menschen garnicht auffallen, das die Alltags oder Laufschuhe zu eng sind, denn sie sind es so gewöhnt. Und der Körper ist sehr anpassungsfähig.

Trotzdem wird dadurch die optimale Funktionsweise der Füße gemindert und damit einhergehend die Haltung negativ beeinflusst.

 

Ganz aktuell ist auch der Maximalismus Schuh Trend aus dem Ultrarunning Bereich (Läufe die länger als ein Marathon sind). Diese Schuhe bekommen extra viel Dämpfung verpasst, um den extremen Belastungen bei Ultraläufen standzuhalten. Und ein weiches Laufgefühl zu bieten.

 

Zusammenfassend kann man sagen das eigentlich fast alle Firmen die Fersenhöhe in den letzten Jahren etwas reduziert haben. Ein positiver Trend.

 

 

Fazit:

 

Abschließend kann man sagen das barfuss Gehen/Laufen die gesündeste Art des Fortbewegen ist, wenn man es gewöhnt ist. In der westlichen Welt bekommt man heutzutage aber schon sehr früh Schuhe an die Füße und die Füße werden schwächer. Aus dem Grund ist es wichtig sich langsam an minimalere Schuhe ranzutasten und am besten erstmal im Alltag. Da beim Gehen weniger Kräfte auf den Körper wirken als beim Laufen. Wenn man sich nicht verletzt und super mit klassischen Laufschuhen zu Recht kommt, kann man aber auch dabei bleiben. Trotzdem tut man den Füßen was gutes wenn man sich gerade im Sommer öfters barfuss bewegt.
Also am wichtigsten ist das man sich im Laufschuh wohlfühlt und gesund bleibt.

In diesem Sinne viel Spaß beim Laufen :)

Bei Fragen zu der Thematik schreibt mir oder hinterlasst einen Kommentar.

 

Übersicht:

Maximalismusschuhe gibt es z.B. von Hoka One One.

 

Modernste Dämpfungstechnologien in klassischen Laufschuhen sind zum Bsp. in den Adidas Boost (tausende von kleinen sichtbaren Energiekapseln)  und den Puma Ignite Modellen zu finden. Einen anderen Ansatz ist die noch recht junge Firma On gegangen. Die mit so genannten Cloud Dämpfungselementen arbeitet.


Dann gibt es z.B. die Pure Collection von Brooks , das sind Schuhe die zwischen klassischen Laufschuhmodellen und Minimalschuhen angesiedelt sind. Diese Schuhe geben einem mehr Bodengefühl (durch weniger Dämpfung)  und einen natürlicheren Stand (die Ferse ist nur minimal erhöht).

Eine andere Firma in dem Segment wäre Altra . Bei den Modellen sind die Ferse und der Vorfuß gleichhoch und die Zehen bekommen noch mehr Freiraum. Ansonsten haben die Modelle aber auch eine gute Dämpfung.

Und natürlich die Nike Free Collection.

 

Zum Abschluß noch die Minimalschuhe z.B. Vivobarefoot, leguano (eine Art Laufsocke), Vibram Fivefingers (Zehenschuhe) , Xero Shoes (Laufsandale) und noch viele weitere.

Dabei geht es darum das die Schuhe keine Sprengung haben, genug Zehenfreiheit geben und eine dünne Sohle haben die deutliches Bodengefühl zu lassen.

 

Bergriffserklärung:

Sprengung: Höhenunterschied zwischen Vorfuß und Ferse in Millimeter angegben.

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